In China braucht man zum Essen keine Messer, es ist die Aufgabe des Koches, richtig zu portionieren. (Christoph Ragaz)
Über die Liebe zur chinesischen Küche
Vor Jahren hatte ich das Glück, einige Zeit in China zu verbringen. Während meinem Studium bot sich mir die Gelegenheit, ein Praktikum in Souzhou zu absolvieren – und ich griff beherzt zu. Souzhou ist eine „kleine“ Stadt, 100 km nordwestlich von Shanghai mit ca. 10 Millionen Einwohnern. Obwohl sie fast 3 Mal so viele Einwohner wie Berlin hat, weiß ich nicht, ob du schon mal etwas von ihr gehört hast…
Ich wohnte in einem kleinen Apartment und war ziemlich auf mich allein gestellt. Einkaufen, waschen, zur Arbeit kommen. Gerade letzteres entpuppte sich als verhältnismäßig schwierig, weil entgegen meiner Erwartung weder englisch gesprochen, noch verstanden – noch gelesen wurde. Eine furchtbar liebe Kollegin überraschte mich dann eines morgens mit einem kleinen, handgeschriebenen Büchlein, in dem alle wichtigen Adressen für mich auf englisch – und für den Taxifahrer in chinesische Schriftzeichen übersetzt waren.
Flora (den westlichen Namen hatte sie sich ausgesucht) kommt mir bis heute immer wieder ins Gedächtnis gehüpft, weil ich sie wirklich sehr gern hatte. Leider ist der Kontakt in den Jahren nach meiner Zeit in China immer weniger geworden und ich habe jetzt schon lange nichts mehr von ihr gehört. Aber immer, wenn ich etwas asiatisches koche, muss ich an sie denken und an ihr hemmungsloses Lachen, als sie versuchte mir beizubringen, wie man Dumplings macht (sowas wie chinesische Maultaschen, die wahnsinnig lecker schmecken – aber für die ich genauso wenig ein Händchen habe wie für nepalesische Momos).
Tatsächlich habe ich Pakchoi das erste mal in China gegessen. Oder sagen wir lieber bewusst gegessen und ich freue mich, dass der kleine chinesische Kohl auch hier bei uns immer beliebter und damit leichter zu kaufen ist. Wenn du ihn noch nie probiert hast; hole es nach! Pakchoi ist auch für den empfindlichen Magen leicht verdaulich und schmeckt, finde ich, so überhaupt nicht wie Kohl. Der festere Strunk hat sogar eher einen würzigen Geschmack.
Die Kombination mit Hähnchen, würziger Sojasoße, süßem Honig und scharfem Chili ist für mich einfach unschlagbar.
Darüber hinaus können die Sekundären Pflanzenstoffe des Pakchois (allen voran unsere liebsten Flavonoide) durch ihre antioxidative Wirkung Entzündungen hemmen und in Kombination mit den enthaltenen Senfölen und Vitamin C Infektionskrankheiten vorbeugen. Nicht zu Letzt enthält Pakchoi dann auch noch beachtliche Mengen Betacarotin und Folsäure.
So genug der vielen Worte – hier das echt easy Rezept:
Asiatisches Sesam-Hähnchen mit Pakchoi
Kochutensilien
- Wok
Zutaten
Basiszutaten
- 2 Stk Hähnchenbrustfilet
- 3 Stk Pakchoi
- 1 Stk Zwiebel
- 1 Stk Möhre, groß
- 1 EL Sesamöl
Anleitungen
- Den Pakchoi blattweise vom Strunk entfernen und gründlich waschen. Dann in breite Streifen schneiden. 1 EL Sesamöl im Wok erhitzen und Pakchoi darain andünsten, bis er leicht zusammenfällt.
- Während der Pakchoi gart, Hähnchenbrust in Stücke, Zwiebel in Streifen und Möhren in Ringe schneiden. Ingwer und Knoblauch fein hacken.
- Den Pakchoi aus dem Wok nehmen und zu Seite stellen. Im gleichen Wok (das Öl nicht entfernen) Hähnchenbruststücke von allen Seiten anbraten. Dann Zwiebel, Ingwer und Möhren hinzugeben und alles mit etwas Chili würzen. Als letztes den Knoblauch untermischen, damit er nicht anbrennt.
- Alles mit Sojasoße ablöschen und mit einem TL Honig einkochen lassen. Wenn gewünscht, mehr oder weniger Sojasoße verwenden.
- Zum Schluss den Pakchoi unterheben und noch einmal mit erwärmen. Mit Zitronensaft abschmecken und mit Sesam bestreuen
Ich hoffe, du kannst dir mit diesem einfachen, schnellen und übersichtlichen Rezept ein bissen asiatisches Flair nach Hause holen und lässt es dir gut schmecken!
Viel Spaß beim Kochen und genießen, bleib gesund deine
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