Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse.
(Salvador Dali)
Alkohol in meiner Ernährung bei Rheuma
Grundsätzlich spricht bei einer chronisch-entzündlichen Erkrankung nichts gegen den gelegentlichen Konsum von Alkohol, so lange man es nicht übertreibt und das Gläschen Wein oder das kühle Bier als das betrachtet, was es sein sollte: Ein Genussmittel. Das entspricht auch den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die zwar nicht zum täglichen Konsum auffordert, aber die tägliche Dosis von 10 g Alkohol bei gesunden Frauen und 20 g Alkohol bei gesunden Männern als unbedenklich einstuft.
Da haben wir es dann schon: Bei gesunden Menschen.
Was heißt das nun für mich?
Es gibt viele unterschiedliche Quellen, die sagen, dass insbesondere Rotwein bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen die grundlegende Autoimmunreaktion hemmt. Studien mit Patienten ergaben sogar, dass Alkoholkonsum sich positiv auf Gelenkschäden und die Aktivität von Entzündungen auswirken kann. Grund sollen zum Beispiel die im Wein enthaltenen und antioxidativ wirkenden Flavonoide und Polyphenole sein. Beides sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend und positiv auf den Fettstoffwechsel wirken. Allerdings sind die Bitterstoffe im Hopfen bei Bier auch grundsätzlich entzündungshemmend, das Malz im Bier wird allerdings aus Getreide (unter anderem aus Weizen) hergestellt – bei Hefeweizen muss der Weizenanteil für das Malz sogar bei mindestens 50% liegen – und hier wird dann auch die Ambivalenz des Themas Alkohol deutlich.
Die Auswirkung von gelegentlichem Alkoholkonsum hängt nämlich auch sehr individuell mit zahlreichen Begleitumständen wie Allergien oder (insbesondere Histamin-) Unverträglichkeiten zusammen. Eine pauschale Aussage, ob du alkoholische Getränke weglassen solltest oder nicht, kann man also gar nicht treffen. Der beste Ratgeber für Alkohol in der Ernährung bei Rheuma ist da (wie immer) dein Körper.
Ich persönlich trinke zum Beispiel sehr gerne schweren, französischen Rotwein. Ich genieße es, mal ein – maximal 2 Gläser in der Abendsonne, bei einem tollen Abendessen oder beim Mädelsabend zu trinken und die Seele dabei baumeln zu lassen. Sekt und Weißwein lösen bei mir oft Sodbrennen aus, Bier hingegen, insbesondere Weizenbier, vertrage ich leider überhaupt nicht. Meine Gelenke reagieren sofort – und oft habe ich auch am nächsten Tag einen ziemlich flotten Otto. Immer mehr Bierbrauer bieten mittlerweile glutenfreies Bier an. Auch wenn du, wie ich, keine reine „echte“ Glutenunverträglichkeit, sondern „nur“ ein Problem mit Weizen hast, könnte das für dich eine Alternative sein.
Fazit Alkohol in der Ernährung bei Rheuma
Dass übermäßiger Alkoholkonsum zu einer grundlegenden Beeinträchtigung führen kann, sollte dir klar sein. Dem gelegentlichen Konsum spricht jedoch nichts entgegen, wenn du keine Medikamente wie MTX oder ähnliches nimmst, die sich so überhaupt nicht mit Alkohol vertragen oder andere Intoleranzen hast. Grundsätzlich ist Alkohol also nicht verboten – du solltest das aber nicht als Aufforderung oder Empfehlung zum Konsum verstehehen.
Ich hoffe, du findest auch den richtigen Weg für dich. Höre auf deinen Körper! Deine