Gelegentliches Fasten ist die beste Heilnahrung.
(Ebo Rau)
Fasten in meiner Ernährung bei Rheuma
Ein wirklich wichtiger Punkt ist das Thema Fasten, insbesondere bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Da ich aber kein anerkannter Fastenarzt bin und ich niemanden zu unüberlegtem oder übermotiviertem Fasten anregen möchte, werde ich hier nur kurz ein paar Informationen zusammentragen und über meine eigene Erfahrung mit dem Fasten in der Ernährung bei Rheuma berichten.
Das Fasten ist grundsätzlich eine ziemlich bewährte und alte Strategie, den Körper zu entgiften und Symptome entzündlicher Erkrankungen zu lindern. Richtig bekannt wurden Fastenkuren nachdem der damals 31jährige Dr. Otto Buchinger die Symptome seiner rheumatischen Erkrankung nach einer dreiwöchigen Fastenkur lindern konnte und sich in der Folge voll und ganz dem Thema Fasten verschrieb. Er gründete mehrere Fastenkliniken und schrieb unter anderem ein Buch über Heilfasten und seine Hilfsmethoden, das als ein Standardwerk immer wieder neu aufgelegt wird.
Wirkung von Fasten bei Rheuma
Die größten Erfolge in Bezug auf eine rheumatische Erkrankung kann man wohl verzeichnen, wenn diese noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Allerdings kannst du deine Symptome auch zu einem späteren Zeitpunkt durchaus positiv beeinflussen.
Fasten hat dabei einen positiven Effekt, weil durch den Nahrungsverzicht keine schädlichen Substanzen wie Arachidonsäure, Weizenproteinen etc. aufgenommen werden und in den Stoffwechsel gelangen. Da dem Immunsystem also die äußeren Einflüsse fehlen, kann es sich auf sich selbst besinnen, ein wenig regenerieren und durchatmen.
Im Verdacht stehen in diesem Zusammenhang auch sogenannte Ketonkörper, die eigentlich bei Hungersnot oder extremen Belastungen gebildet werden. Sie fungieren als Botenstoffe und beschwichtigen das Immunsystem, indem sie verhindern bzw. erschweren, dass Immunzellen miteinander kommunizieren um die Immunabwehr zu aktivieren. Allerdings steckt die Forschung hier noch mehr oder weniger in den Kinderschuhen.
Als bewiesen gilt jedoch hingegen, dass der Körper während einer Fastenkur Überschüssiges und Krankhaftes abbaut. Dazu zählen insbesondere alle möglichen Endprodukte unseres Stoffwechsels (z.B. Harnstoff) sowie körperfremde Stoffe (Konservierungsmittel, Medikamente) und Peptidablagerungen aus Autoimmunreaktionen, die sich als Schlacke im Bindegewebe ablagern. Du vermutest ganz richtig: Daher kommt dann auch die Bezeichnung „entschlacken“. Außerdem reduziert sich in der Folge von extrem reduzierter Nahrungsaufnahme das innere Bauchfett, das daraufhin weniger entzündungsfördernde Botenstoffe losschicken kann.
Die Kombination all dieser Reaktionen führt dazu, dass deine Gelenke abschwellen, sich deine Beweglichkeit verbessert und damit die Schmerzen deutlich zurückgehen.
Meine Erfahrung mit Fasten bei Rheuma
Wie erwähnt gibt es viele Formen von Fastenkuren. Ich persönlich versuche, ein Mal im Jahr eine 2- wöchige Heilfastenkur zu machen, bei der ich mich nach einem sogenannten „Entlastungstag“ für 10 Tage eigentlich ausschließlich von Gemüsebrühe mit etwas Leinöl, Saft und Tee mit Honig ernähre, viel trinke, meinen Säure-Basen-Haushalt dabei aber im Auge behalte und (das ist nicht so schlimm wie es sich anhört) alle 2-3 Tage meinem Darm helfe, auch die abgesonderte Gallenflüssigkeit abzutransportieren. Wichtig ist, dass man nach den 10 Tagen nicht einfach zu alten Essgewohnheiten zurückkehren kann, sondern die Ernährung über 3 Tage wieder langsam aufbauen muss. Ich lege die Fastenkur in einer Zeit, bei der ich möglichst wenig Stress im Alltag und mehr Zeit für mich habe.
Im Alltag baue ich gerne einen oder zwei 16:8 Fastentage in der Woche ein. Das heißt, ich packe mir statt Mealprep eine Kanne leckeren Tee oder Gemüsebrühe für´s Geschäft ein esse an diesen Tagen bewusst nichts. Abends gibt es dann ein leichtes, vollwertiges Gericht mit möglichst vielen ungesättigten Fettsäuren (Fisch, Gemüse etc.).
Ich persönlich habe nur positive Erfahrungen mit Fasten in der Ernährung bei Rheuma gemacht, zumal mir nach einer Zeit der Entbehrung wie dieser auch wieder bewusst wird, wie gut einfaches Essen ist und wie wenig unser Körper eigentlich braucht, um versorgt zu sein.
Wenn dich das Thema interessiert, sprich deinen Arzt darauf an. Er wird dich bestimmt gerne näher beraten und gerne betreuen, wenn du eine Fastenkur machen möchtest.
Bleib gesund, deine