Zwischen Essen und Ernähren können Welten liegen. (Deutsches Sprichwort)
Industrielle Produkte in meiner Ernährung bei Rheuma
Über verarbeitete Lebensmittel lässt sich sagen, dass sie eigentlich alle Punkte der Ernährung bei entzündlichen Erkrankungen vereinen. Allerdings fast ausschließlich die negativen. Verarbeitete Lebensmittel sind nun einmal nicht mehr naturbelassen und während der Herstellung werden dem Produkt häufig ein Sammelsurium unterschiedlichster Substanzen hinzugefügt oder wesentliche Eigenschaften verändert. Dabei gehen nicht selten Inhalts- und/oder Nährstoffe verloren.
Was sind „verarbeitete“ Lebensmittel?
Zu den verarbeiteten Lebensmitteln zählt für mich, kurz gesagt, alles, was man abgepackt und/oder aus Bequemlichkeit kauft. Also nicht nur die offensichtlichen Fertiggerichte oder Snacks wie Chips, Schokolade oder Pudding sondern auch gewürztes Fleisch, Ketchup, fertige Brotaufstriche, Abgepacker Käse und Wurst, Aufbackbrötchen, vegetarische Ersatzprodukte usw. Natürlich kann man nicht alles selbst herstellen (auch, wenn ich schon fast alles mal ausprobiert habe; Angefangen bei Nudeln über Hafermilch und Mandelmus bis hin zu Käse oder Joghurt…). Ich versuche allerdings immer, die möglichst am wenigsten verarbeitete Form zu kaufen. Also zum Beispiel kaufe ich keinen gemischten Käseaufschnitt aus dem Kühlregal sondern entscheide mich bewusst für etwas weniger aber dafür (hoffentlich) naturbelasseneren Käse von der Käsetheke.
Was ist das Problem mit verarbeiteten Lebensmitteln?
Fast all diese verarbeiteten Lebensmittel kommen mit Zusatzstoffen wie Emulgatoren, Stabilisatoren und Farbstoffen daher und enthalten meist mehr gesättigte Fettsäuren (teilweise sogar Transfette), Zucker, Salz und Geschmacksverstärker. Der Otto-Normal-Verbraucher kann selbst durch geschulten Blick auf die Inhaltsstoffe oft nicht erkennen, welche Zusatzstoffe denn nun wirklich im Produkt enthalten sind. Das liegt teilweise daran, dass die Menge des enthaltenen Stoffes nur marginal unter der Kennzeichnungspflicht liegt und daher nicht angegeben werden muss. Manchmal gibt es aber auch gar keine Ausweispflicht (so muss zum Beispiel die Zugabe von Milchzucker in Joghurt nicht explizit angegeben werden, weil das Ursprungsprodukt das Gleiche ist, wie das des Hauptprodukts; Milch).
Mein Umgang mit verarbeiteten Lebensmitteln
Ich habe mich so sehr mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt und versucht, die einzelnen Bestandteile zu identifizieren, die mir gut tun – oder eben nicht – dass ich es irgendwie wie eine Art Betrug an mir selbst empfinden würde, all diese Erkenntnisse aus Bequemlichkeit über Bord zu werfen. Ich könnte dir also zahllose Gründe nennen, warum ich persönlich, so gut es geht, auf verarbeitete Lebensmittel verzichte – aber hier sind die drei Wesentlichen:
Wenn ich nicht weiß, was drin ist, weiß ich auch nicht, ob ich es vertrage!
Wie oft habe ich zum Beispiel nicht darauf geachtet, ob in einem Produkt Weizen enthalten ist und kurze Zeit später fingen die Schmerzen in Händen oder Handgelenken an. Oder ich habe drauf geachtet, es aber aufgrund einer kryptischen Bezeichnung überlesen… Wenn ich selbst koche oder mir meinen Müsliriegel selbst backe, kann ich mir hingegen sicher sein, dass kein Weizen enthalten ist.
Ich sündige lieber bewusst, statt unkontrolliert nebenbei!
Beispiel; Auch wenn für meinen Körper Arachidonsäure aus tierischen Produkten ein Problem darstellt, kann und will ich nicht gänzlich darauf verzichten. Daher versorge ich meinen Körper lieber mit ausreichend Rüstzeug und weiß bei einem guten Chicken Curry, dass er das schon schafft, statt ihn unbewusst durch den Verzehr von meist vollkommen nährstoffbefreiten Fertigprodukten grundlegend zu schwächen und ihm mit dem Curry dann den Rest zu geben.
Und der entscheidende Grund:
Ich opfere lieber etwas Zeit, in der es mir gut geht – statt Zeit zu gewinnen, in der es mir schlecht geht!
Damit meine ich; Ja, fast immer frisch zu kochen fordert neben Muse und Kreativität insbesondere Zeit. Zeit, wir subjektiv betrachtet nie zu haben scheinen. Ich investiere allerdings gerne Zeit in eine gute, leckere, gesunde und vor allen Dingen entzündungshemmende Küche, wenn sie zur Folge hat, dass ich fast beschwerdefrei bin. Und ich verrate dir ein Geheimnis; Übung macht den Meister! Mit der Zeit wird gesunde Küche auch bei dir zum „fast food“ !
Natürlich sollten wir alle nicht päpstlicher sein wie der Papst; Ich esse auch mal Chips, statt mir meine Cracker, Knusperkichererbsen oder Käsechips immer selbst zu machen. Ich nutze auch mal Backmischungen für Brot oder esse eine Fertigsuppe. Allerdings versuche ich auch hier immer ein wachsames Auge auf Herkunft, Verarbeitung und Inhaltsstoffe zu haben – und das Zauberwort heißt „mal“.
Wie bei allen anderen Punkten kommt es am meisten auf die Menge an. Ich habe es schon gesagt, zitiere aber gern noch mal; „Die Dosis macht das Gift!“. Dein Körper wird es dir tausendfach zurückgeben und dich für einen bedachten Verzehr in Maßen mit der Möglichkeit auf ein unbeschwerteres Leben belohnen! Deine