Jeder Weg beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt. Er ist manchmal der schwerste, aber auch zugleich der leichteste, denn keiner weiß, was der Weg an Hindernissen bringt und wo er endet.
(Rose von der Au)
Weizen in meiner Ernährung bei Rheuma
Um schon mal ein wenig vorweg zu greifen: Trotz wirklich ausführlicher Recherche und einem sehr tiefen Einstieg in das Thema Weizen, kann ich mir (und dir) nicht so richtig erklären, was genau das Problem zwischen Weizen und mir ist oder warum Weizen das einzige Getreide ist, das meine Entzündungsprozesse befeuert. Aber Fakt ist: Wenn jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt, war das Streichen von Weizen aus meiner Ernährung auf meinem Weg zu einer besseren Lebensqualität direkt ein Sieben-Meilen-Schritt! Was ich damit meine, kannst du hier nachlesen:
Meine Erfahrung mit Weizenverzicht bei Rheuma
Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, mich genauer mit dem Thema Ernährung auseinander zu setzen, stieß ich relativ schnell auf die Bedeutung von Getreide – und beschloss mehr oder weniger spontan, einfach mal für 4 Wochen komplett auf Gluten zu verzichten. Dieser vollumfängliche Verzicht erschien für mich insbesondere deshalb nur konsequent, weil ich mir so ein wenig Zeit verschaffen wollte, mich genauer einzulesen. Außerdem wollte ich quasi auf Nummer sicher gehen, einen potenziellen Trigger auch wirklich zu erwischen.
Dieser radikale Schritt zeigte unmittelbaren Erfolg; Bereits nach 2 Wochen waren meine Schmerzen aufgrund geschwollener und entzündeter Gelenke deutlich zurückgegangen und meine Beweglichkeit nach weiteren 2 Wochen so gut, wie seit Jahren nicht mehr. Ich war sprachlos. Ich hatte immer geglaubt, dieser ganze Gluten-Intoleranz-Trend sei, bis auf ein paar Ausnahmen, absoluter Hokuspokus – und nun stand ich da. Mit plötzlich zurück gekehrter Griffkraft, die mich fast jedes Einmachglas und jede Flasche mit einer Leichtigkeit öffnen ließ, dass es mich schier umwarf. Ich fühlte mich grandios – und gleichzeitig überkam mich dieses Gefühl von Fassungslosigkeit und ja… auch ein bisschen Wut. Denn konnte es wirklich so einfach sein? Und wenn ja; Warum hatte ich mich dann jahrelang so gequält, wenn ich die Symptome meiner rheumatischen Erkrankung derart stark beeinflussen konnte?
Jetzt wollte ich es genau wissen; Was genau löst bei mir einen Schub aus? Vertrage ich wirklich kein Gluten – oder gibt es da noch etwas anderes? Als erstes probierte ich Haferflocken aus. Kein Problem. Dann kamen Dinkel und Roggen – auch keine nennenswerten Reaktionen. Dann gab es Pasta. Und innerhalb einer halben Stunde verwandelten sich meine Hände in Bratpfannen.
Mein Problem mit Weizen
Grundsätzlich sollte ich klar stellen, dass ich keine Zöliakie habe, bei mir also keine (oft erblich bedingte) Glutenunverträglichkeit vorliegt. Das habe ich herausgefunden, weil mein Körper nicht auf glutenhalte Lebensmittel reagiert, sondern ausschließlich bei Weizen und weizenhaltigen Produkten anfängt aufzudrehen. Auch, wenn das eigentlich ganz gut gepasst hätte – schließlich wird bei Zöliakie durch ein körpereigenes Enzym das Gluten „scharf“ gestellt (das bedeutet, plötzlich wirkt das Eiweiß immunologisch) und löst Entzündungen aus, die auf lange Sicht zu chronischen Autoimmunerkrankungen führen können.
Um zu verstehen, was genau dann also Weizen von allen anderen Getreiden unterscheidet und welcher Bestandteil dafür sorgt, dass meine chronischen Entzündungen immer weiter anfeuern, musste ich etwas tiefer graben. Vielleicht interessiert dich dazu dieser Artikel über Weizen in den Hintergrundinformationen.
Diese Lebensmittel meide ich
Meine Alternativen zu Weizen
Ich esse mittlerweile hauptsächlich Roggen und Urkorn wie Emmer, Einkorn oder Kamut. Da ich mein Brot selbst backe, experimentiere ich mit den unterschiedlichsten Sorten, von Lein-, über Kichererbsen- und Sojamehl über Hanf- und Lupinenmehl bis hin zu Kastanienmehl. Bei Dinkelmehl bin ich etwas vorsichtig geworden, da ich immer mal wieder leichte Reaktionen gezeigt habe (zum Grund dafür). Es gibt so unfassbar viele Alternativen, dass es mir mittlerweile fast schon langweilig vorkommt, „nur“ Weizenmehl zu nutzen. Es ist also kein Verzicht mehr – sondern hat mir vielmehr unfassbar viele verschiedene Alternativen aufgezeigt, auf Weizen zu verzichten und stellt für mich sogar eher eine kreative Bereicherung dar!
Wenn wir im Restaurant essen, gehe ich immer auf Nummer Sicher und bestelle glutenfreies Essen. Ich vermeide es, so oft es geht, den Kellner zu fragen, ob z.B. die Soße auch wirklich ohne Weizen angedickt ist, weil der arme Tropf es zum Einen oft gar nicht weiß – und zum Anderen manchmal einfach ja gesagt wird und ich nachher das Nachsehen habe.
Wenn du tiefer in das Thema Weizen in der Ernährung bei Rheuma einsteigen möchtest, findest du hier spannende und etwas tiefer gehende Informationen.
Viel Spaß beim Stöbern, deine